as passiert nach dem Tod? Werde ich wiedergeboren? Habe ich schon gelebt? Das sind Fragen, die die Menschheitsgeschichte seit Jahrtausenden beschäftigen. Manche Menschen haben das Gefühl, sie hätten bereits gelebt. Sie spüren sich als „alte Seele“. Wie kann ich wissen, ob ich wiedergeboren wurde? Versuchen wir dem Rätsel rund um die Wiedergeburt ein wenig auf den Grund zu gehen.
Reinkarnation: enge Bezüge zum Hinduismus und Buddhismus
Insbesondere der Hinduismus ist bekannt für das Prinzip der Wiedergeburt bzw. Reinkarnation. Danach gäbe es nur die Sterblichkeit des irdischen Körpers, der sich als Gewand betrachten lässt. Tritt der Tod ein, legt der Mensch dieses Gewand ab und wird in einem neuen Körper wiedergeboren. Er nimmt durch die physische Hülle somit eine neue irdische Existenz an. Eng verknüpft ist dieser Glaube an die Reinkarnation mit dem Glauben an Karma. Wer sich schlecht im Leben verhalten hat, wird vielleicht als Tier oder als Kind in großer Armut wiedergeboren. Gute Menschen hingegen könnten in Wohlstand ins neue Leben starten. Der Mensch ist der Reinkarnation somit ausgeliefert. Durch gute Taten im Diesseits soll er aber sein künftiges Dasein beeinflussen können.
Beim Buddhismus ist dies ähnlich. Auch in diesem Glauben gibt es den Kreislauf der Wiedergeburt: Samsara.
Die Wiedergeburten haben für Buddhisten jedoch nichts Beruhigendes. Das Gegenteil ist der Fall. Wiedergeboren zu werden, sei eine leidvolle Erfahrung. Immerhin wären die drei Begleiter des Lebens die Wurzeln des Unheilsamen: Wahn, Hass und Gier. Um das Leiden zu überwinden, ist ein aufrechter Lebenswandel mit viel Meditation erforderlich. So erwartet den Gläubigen nach etlichen Leben irgendwann das Nirwana und damit den Zustand des höchsten Glücks. Das Nirwana ist kein Paradies in Form des christlichen Himmels. Es ist ein Zustand, bei dem der Geist in eine andere Existenzweise übergeht. Der Kreislauf der Wiedergeburt ist durchbrochen.
Im Westen herrscht ein lineares Zeitverständnis
Während im Osten ein zyklisches Verständnis der Zeit vorherrscht, ist dies im westlichen und griechisch-römischen Kulturraum anders. Hier heißt nicht das Prinzip „Alles kommt, geht und kommt wieder“. Die Seelen kommen nach dem westlichen Verständnis nicht immer wieder, sondern es gibt ein Anfang und ein Ende. Das Leben verläuft somit nach einem linearen Zeitverständnis. Nichts wiederholt sich. Sterblichkeit bedeutet – je nach Religion – in ein anderes Reich überzugehen. Das kann der Himmel oder die Hölle sein. Manche nennen es Paradies und sind der Auffassung, dass alle Menschen – unabhängig von ihren Taten im Leben – dorthin kommen.
Obgleich im Westen das lineare Zeitverständnis vorherrscht, bedeutet dies nicht, dass alle Menschen daran glauben.
Umfragen zeigen, wie präsent die Reinkarnation in den Köpfen hierzulande ist. Mehr Personen glauben an sie als an die Auferstehung Jesu. Im Unterschied zum Hinduismus und Buddhismus geht es jedoch mehr darum, dass das Bewusstsein den Körper wechselt. Wie bewusst sich die betreffende Person darüber ist, sei hingestellt. So können sich auch viele Menschen im westlichen Kulturraum gut vorstellen, schon einmal gelebt zu haben – nicht als Tier, sondern als Mensch in einer anderen Hülle. Authentische Berichte gibt es hierzu viele. Einer von ihnen folgt im nächsten Abschnitt.
Erfahrungsbericht zur Wiedergeburt
Sonja ist 30 Jahre alt und in Norddeutschland aufgewachsen. Als Kind hatte sie panische Angst vor Wölfen, aber nicht vor Hunden. Diese liebte sie. Es war also keine Furcht, die aus einer schlimmen Erfahrung geboren wurde. Nie hatte sie einen Wolf gesehen. In ihrem Kopf herrschte nur diese irrationale Angst davor. Ein Wolf könnte wie der Butzemann unter dem Bett oder im Schrank hocken. Die Eltern taten dies als Spinnerei ab: Kinder haben eine blühende Fantasie.
Mit zunehmendem Alter verschwand die Angst vor Wölfen tatsächlich, aber dafür traten regelmäßig Träume auf. In diesen trug sie ein Dirndl und spazierte durch den Wald.
Umliegende Häuser waren im Stil der süddeutschen Bauernhöfe gehalten. Die Träume waren nicht angsteinflößend oder lustig. Sie stellten vielmehr den Alltag einer jungen Frau in den 1930er-Jahren auf dem Land dar. Obgleich für Sonja die Bilder im Kopf eher wie Erinnerungen erschienen und weniger als Träume, machte sie sich darüber nicht viele Gedanken.
Viele Jahre später zog Sonja von Deutschland nach Argentinien. Dort traf sie in einem kleinen Hotel eine ganz gewöhnliche argentinische Hausfrau im gehobenen Alter. Die Frau verbrachte einen schönen Urlaub mit ihrem Mann und erzählte von ihren erwachsenen Kindern. Irgendwann überwand sie ihre Schüchternheit und teile Sonja mit, sie würde als Hobby im lebensechten Stil malen. Vor Jahren hätte sie ihrem Sohn ein Bild geschenkt, was sie ihr gerne als Foto zeigen wolle. Als Sonja das Bild sah, erschrak sie. Die gemalte Frau war ein Abbild von ihr. Daneben war ein Wolf zu sehen. Wolf und Frau befanden sich in einer Waldlandschaft.
Was hatte das zu bedeuten? Hatte Sonja schon einmal gelebt? Wieso hatte die Argentinierin sie gemalt, obgleich sie sich nie gesehen hatten? Weshalb zeigt das Bild eine Landschaft, die immer wieder in Sonjas Träumen auftauchen? Weswegen ist ein Wolf abgebildet, vor dem sie als Kind doch solche Angst hatte? Für Menschen, die an die Präexistenzlehre glauben, sind all dies kein Ergebnis aus Zufällen. Dahinter steckt das Prinzip, dass die Seele keine Sterblichkeit kennt. Sie ist nicht fest an einen Körper gebunden, sondern sie inkarniert nur kurz in einem. Nach dem Tod des Körpers existiert die Seele weiter und kann in einen anderen Körper übergehen.
Bist du wiedergeboren worden?
Es gibt keinen klaren, wissenschaftlichen Beweis, dass deine Seele bereits existiert hat. Du kannst es medizinisch nicht abklären lassen. Allerdings kann es Anzeichen für eine Wiedergeburt geben.
1. Deine Träume wiederholen sich
Träumst du oft das gleiche? Sind diese Träume und Menschen so real, dass alles wie ein Erlebnis wirkt? Zu deiner jetzigen Existenz gibt es aber keinen Bezug? Vielleicht gibt dir dein Unterbewusstsein ein Blick ins frühere Leben.
2. Du hast Déjà-vus
Hin und wieder glaubst du, einen Moment bereits erlebt zu haben. Das kann eine Erinnerung aus einem früheren Leben sein.
3. Du hast eine gute Menschenkenntnis
Du bist gut darin, Menschen zu durchschauen. Manche kommen dir sogar vertraut und sehr bekannt vor, obgleich du sie zum ersten Mal siehst. Es könnte sein, dass du diesen Seelen schon einmal in einem anderen Leben begegnet bist.
4. Du bist gut im Beobachten und Vorhersagen
Geschehnisse laufen oft in Mustern ab. Wer sie durchschaut, kann „die Zukunft vorhersehen“, was nichts mit Wahrsagerei zu tun hat. Bist du schon lange in immer anderen Körper auf der Welt und verfolgst dabei aber immer eine bestimmt Absicht, kannst du Muster besser erkennen.
5. Du hast unbegründete Ängste
Angst ist ein starkes Gefühl. Leidest du unter einer unbegründeten Angst, begründet sich diese vielleicht durch Geschehnisse im früheren Leben. Beispiel: Angst vor Gewässern.
6. Du hast grundlose Schmerzen
Auf einmal durchziehen Schmerzen deinen Körper. Sie gehen oder bleiben. Das könnte das Resultat aus Verletzungen sein, die dein vorheriger Körper hatte. Sie sind bei dir gespeichert, da du die Seele bist.
7. Dein gefühltes Alter überschreitet das biologische Alter
Einige Menschen fühlen sich älter, als sie eigentlich sind. Manche kleinen Kinder verhalten sich wie Erwachsene. Das kann passieren, wenn sie eine alte Seele sind und ihr vergangenes Leben noch relativ "frisch" in der Erinnerung lebt.
8. Du fühlst dich am falschen Ort
Irgendwie passt du nicht in dein Leben. Du gehörst nicht richtig dort hinein. Dann könnte es sein, dass du dein vorheriges Leben und dessen Umfeld oder geliebte Personen vermisst.
Was glaubst du? Hast du bereits gelebt?
Oder ist das alles Humbug und die Seele verbleibt im Jenseits? Oder gibt es gar keine Form von Unsterblichkeit und mit dem Tod ist alles vorbei? Setze dich mit diesen interessanten Fragen auseinander. Welche Antwort du auch für dich finden magst, sie helfen beim Umgang mit dem Thema Tod und dem Sterben.
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