xperimente am Menschen? Das klingt nach einem Ding der Unmöglichkeit. Ist es aber nicht, wie Ende Mai 2023 aus den USA bekannt wurde. Und als wenn Menschenexperimente nicht schon skandalös genug wären, sind es auch noch Experimente, die das Menschensein an sich infrage stellen. Ist dies ein bahnbrechender Fortschritt für die Menschheit, wie die Mainstreammedien zu berichten wissen? Oder ist es vielmehr eine gefährliche Cyborgisierung, die den Wunsch nach Unsterblichkeit und Allmächtigkeit als Antrieb hat?
Der Hintergrund: Elon Musk und Neuralink
Das US-amerikanische Neurotechnologie-Unternehmen Neuralink, zu dessen Gründern Elon Musk gehört, hat Ende Mai 2023 von der FDA Food and Drug Administration die Zulassung erhalten, seinen Brainchip am Gehirn des Menschen zu testen. Das seit 2016 bestehende Unternehmen verfolgt das Ziel, Menschen mit Maschinen zu verknüpfen. Durch den Einsatz der künstlichen Intelligenz IM Menschen in Form von Computerchips sei es dann möglich, diverse Krankheiten zu lindern oder gar zu heilen. Dazu könnten Blindheit, Depressionen und Lähmungen gehören. Das Prinzip dahinter ist so gruselig wie bahnbrechend: Computerchips im Gehirn interpretieren die erzeugten Signale und leiten die Informationen dann über Bluetooth an Geräte weiter. Mit diesen Brainchips sei auch eine Optimierung des „Homo-Sapiens“ zum Übermenschen möglich. So könnte solch ein Chip auch ermöglichen, dass wir nur über unsere Gedanken mit Computern interagieren.
Extra-Info: In den letzten Jahren führte Neuralink an Tieren vergleichbare Experimente durch, von denen viele starben. Umso mehr erstaunt es, dass die US-Behörden sich nun für die Zulassung der Menschenexperimente aussprachen. Der Transhumanismus wird damit auf die nächste Stufe gehoben.
Es könnte so schön sein – ist es aber nicht
Synthetische Biologie und K.I. könnten so viel Positives erschaffen. Die Mainstreampresse stürzt sich gern auf Positivberichte, wie den Durchbruch eines Schweizer Forscherteams. Sie schafften, dass ein gelähmter Niederländer dank Gehirnimplantaten wieder gehen konnte. Seine Gedanken an das Gehen übertrugen die Implantate drahtlos auf die Beine und Füße. Fantastisch, oder? Solch eine revolutionäre Technik ließe sich nicht nur zur Heilung oder Linderung von Krankheiten oder Beschwerden einsetzen, sondern mit ihr ließen sich auch andere große Probleme der Welt wie Klimakatastrophen, Hungersnöte etc. abdämpfen.
Doch ein Blick in die Realität zeigt, dass wir unsere Erwartungen an die positive Nutzung von K.I. eher dämpfen müssen. Es ist unmöglich, darauf zu vertrauen, dass Künstliche Intelligenz ausschließlich für das Gute eingesetzt wird.
Und bezüglich der Brainchips: Dürfen und sollten wir überhaupt K.I. einsetzen, wenn es sich um etwas so Entscheidendes handelt, wie den Eingriff ist das Gehirn – unserer „Schaltzentrale“?
Kontrolle über neuronale Aktivierungen und Kopplungen
Die „Heilung“ von Beschwerden mithilfe von Computerchips hat eine gefährliche Basis: Der Chip kann neuronale Aktivierungen und Kopplungen kontrollieren. Das bedeutet, dass er direkt in das Gehirn eingreift. Das Gehirn wiederum steuert Gedanken, Körper, Gefühle und Psyche. Läge der Gedanke dann nicht nah, diese Technologie auch für andere Zwecke einzusetzen? Müssen wir an dieser Stelle nicht die generelle Verbindung von Mensch und Maschine infrage stellen? Was ist mit einem Brainchip noch alles möglich? Ließe sich der Mensch gezielt manipulieren, fernsteuern oder ausschalten? Das klingt surreal, aber ist es nicht wirklich.
Und ein weiterer Aspekt wird gern übersehen: Was passiert mit dem Ich und der Seele?
Möchten wir ein ewiges Leben und ewige Jugend darüber erreichen, dass ein Chip uns mit anderen Gehirnen und der Metaverse-Cloud verbindet? Läuten wir nicht damit das Ende des Menschseins ein? Der anerkannte Neurowissenschaftler Joachim Bauer sieht durch die falsche Verwendung von K.I. genau dies kommen. Nach ihm besteht die akute Gefahr, dass die künstliche Intelligenz nicht zum Fortschritt führt, sondern die Menschen zurück vor das Zeitalter der Aufklärung katapultiert. Eine digitale Unmündigkeit wäre die Konsequenz. Wünschen wir uns das?
Menschsein ist mehr als Hirnprozesse
Anhänger des Transhumanisten dürften über Aussagen, wie sie Bauer trifft, nur schmunzeln. Für sie gibt es weder Gott, Geist noch Seele. Stattdessen sei der Homo-Sapiens ausschließlich eine Ansammlung von Zellen und ein hohes Ziel sei es, unsterblich zu sein. Das Dasein beschränke sich auf Hirnprozesse und die Nebenerscheinungen sowie Konsequenzen der Entscheidungen. Wer so seelenlos über den Menschen denkt, der sieht eine Unsterblichkeit per Brainchip als nächste logische Evolutionsstufe an. Wenn wir auf einem Computerchip unsere Gedanken und Erinnerungen abspeichern und nach dem Tod diesen Chip einfach in einen anderen Körper umpflanzen, verneinen wir nicht damit das Menschsein? Wissen wir es nicht besser? Haben wir vergessen, dass Körper und Geist untrennbar sind? Werden wir durch Brainchips nicht austauschbar?
Indem die Wissenschaftler K.I. mit dem Gehirn verknüpfen, wird die Seele für nicht existent erklärt. Sie ist dann von unserem Körper, unserer gesamten Existenz, komplett ausradiert. Tatsächlich ist sie aber in einer biologischen Maschine gefangen. Diese Maschine wiederum agiert fremdbestimmt. Eine sinnlich erfahrbare Umwelt (braucht) es so nicht mehr. Stattdessen wird das Leben immer mehr zu einer Illusion, was sich im Metaversum abspielt. Identitäten sterben aus.
Hinweis: Elon Musk und Neuralink sind bei Weitem nicht die Einzigen, die den Transhumanismus mit größtem Engagement vorantreiben. Facebook, Google und OpenAI sind neben vielen anderen weitere Beispiele.
KI: finales Machtinstrument von Ideologen
Wir müssen nur in der Geschichte zurückblicken, um zu sehen, was in der Zukunft passiert. Die Welt mit all ihren Strukturen und Grenzen wurde und wird durch Kriege aufgebaut. Ursprung von revolutionären Technologien, wie auch dem Internet, finden sich fast immer im Militär bzw. bei Machtinhabern. Hieraus ergibt sich eine drängende Frage: Wer schützt die Menschheit davor, dass K.I. in Form von Brainchips und ähnlichem nicht Ideologen als Machtinstrument dient? Wie nützlich oder schädlich die Künstliche Intelligenz ist, wird nämlich nur von denen bestimmt, die die Programme entwerfen. Welche Absicht haben sie?
Eine Künstliche Intelligenz, die direkt im Gehirn den Menschen manipulieren kann, dürfte das ultimative und finale Machtmittel sein.
Gegen sie könnte sich der Einzelne nicht wehren, denn er vertraut seinem „Denken“ und glaubt, er würde nach seinem „Willen“ handeln. Tut er aber nicht. Leichter könnte es Ideologen nicht gemacht werden. Wer glaubt, dies würden nur böse Gestalten à la Hitler und Stalin tun, der täuscht sich gewaltig. Schreckliche Taten werden oft hinter vermeintlich guten Absichten versteckt.
Ein Beispiel: Indem der Brainchip dem Menschen vorgaukelt, er würde die Umwelt dadurch schonen, dass er Zuhause bleibt und nicht auf Reisen geht, ist bereits ein massiver Eingriff in die Entscheidungsfreiheit eines Menschen. Es gäbe dann für Touristen oder Weltenbummler weder Kreuzfahrten noch Flugreisen. Das entspräche ganz dem aktuellen westlichen Zeitgeist. Toll? Nein, ganz und gar nicht. Den freien Willen zu nehmen, ist in höchstem Maße verwerflich.
Besser selbst das Gehirn ausbilden
Das Gehirn ist ein faszinierendes Organ, was wir als solches akzeptieren und nutzen sollten. Jedem ist es freigestellt, dieses auszubilden. Neue Erfahrungen sorgen für Veränderungen im Gehirn. Wir bleiben damit nie dieselben, sondern entwickeln uns stetig weiter. Dies gibt uns die Chance, ohne Computertechnik von außen auf unser Denken einzuwirken. So lässt sich nachweislich mittels Sprache das Gehirn formen. Indem wir mit anderen kommunizieren, fördern wir die Verarbeitung von Erlebnissen, was wiederum unser Selbst immer wieder aufs Neue kreiert.
Wir können uns mit Willenskraft und Training tatsächlich verändern. Damit sind wir Herr unserer selbst und nicht in einer Illusion gefangen, die andere über unseren Brainchip steuern. Der freie Wille steht für Freiheit und die Unsterblichkeit der Seele.