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illionen von Menschen sterben jeden Tag. Doch was passiert eigentlich genau, wenn wir sterben? Der Sterbeprozess lässt sich aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Schauen wir ihn uns näher an, um uns mental dem Tod zu nähern.

Was passiert mit unserem Körper nach dem Tod?

Mit dieser Frage haben sich Ärzte weltweit auseinandergesetzt – und das seit Jahrhunderten und immer wieder erneut. Der Tod wirft zahlreiche Rätsel auf und stiftet zu Spekulationen an. Ziehen wir hierzu die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der New York University Langone School of Medicine heran. Sie haben sich über Jahre hinweg mit Menschen aus Europa und den USA beschäftigt, die an einem plötzlichen Herzstillstand verstarben. Im Unterschied zum Herzinfarkt stoppt das Herz sofort.  

Die Ärzte beobachteten, dass zwar das Herz aufhörte zu schlagen, aber viele Reflexe des Körpers noch weiterliefen. Dazu gehörten unter anderem der Würgereflex und der Pupillenreflex. Auch die Gehirnzellen starben nicht sofort mit dem Herzstillstand. Somit arbeitet unser Bewusstsein noch weiter, obgleich wir medizinisch gesehen schon gestorben sind. Sterben ist somit ein Prozess.

Was passiert, wenn wir sterben? Das sagt die Medizin!

Das Sterben markiert kein abruptes Ende, sondern es gibt einen Sterbeprozess, der viele Stunden dauern kann. Der Körper durchläuft unterschiedliche Phasen. Als erstes bricht nach einem fatalen Herzstillstand die Blutversorgung unserer Organe zusammen. Die Zellen bekommen keinen Sauerstoff, keine Nährstoffe und keine Zuckermoleküle mehr. Das leitet das Organsterben ein.

Auch das Gehirn durchläuft einen Sterbeprozess. Erhält es keinen Sauerstoff und keine Zuckermoleküle mehr, kann es nicht mehr reibungslos arbeiten. Im Unterschied zu anderen Teilen unseres Körpers benötigt gerade das Gehirn extrem viel Sauerstoff und Zucker. Der Bedarf ist um das Zehnfache höher als beim Rest des Organismus. Die Großhirnrinde verbraucht den größten Energieanteil. Sobald das Herz keinerlei Blut mehr durch den Menschen pumpt und somit das Gehirn nicht mehr versorgt, bricht es zusammen. Das betrifft im ersten Schritt die Großhirnrinde. Die Folge sind Bewusstseinsveränderungen, sensorische Ausfälle, Halluzinationen und letztlich die Bewusstlosigkeit.

Neurologen erklären hiermit Nahtoderfahrungen bzw. sie versuchen, sie damit zu erklären.

Für einige der Beobachtungen und Erlebnisse gibt es keine medizinische Erklärung. Sie sind mit ein Grund, weswegen ein Fortbestehen der Seele und ein Leben nach dem Tod mehr als wahrscheinlich ist.

Kann ein Sterbender noch hören?

Ja, davon gehen Mediziner heutzutage aus. Während der Geschmackssinn bereits frühzeitig im Sterbeprozess verloren geht, bleiben Tast- und Hörsinn noch lange bestehen. Sogar das Bewusstsein kann schon eingetrübt sein, aber diese beiden Sinne sind noch vorhanden. Aus diesem Grund raten Palliativärzte und Sterbebegleiter dazu, mit dem sterbenden Menschen bis zum eigentlichen Tod ganz normal zu reden. Ist es eine vertraute, geliebte Stimme, kann sie sogar Trost geben.

Was sind typische Anzeichen für den Eintritt des Sterbeprozesses?

Jeder Mensch stirbt seinen eigenen, persönlichen Tod. Trotzdem existieren einige Veränderungen des Körpers, die viele Sterbende durchmachen. Gerade für Angehörige ist es wichtig, diese zu kennen, wenn sie eine sterbende Person pflegen oder sie besuchen. Diese Anzeichen können auftreten, aber sie müssen nicht stattfinden:

  • Durst und Hunger sind kaum noch vorhanden.
  • Der Stoffwechsel wird schwächer.
  • Der Urin wird dunkler.
  • Der Körpergeruch verändert sich.
  • Der Plus wird schwächer, aber schneller.
  • Füße und Hände werden kalt, da verstärkt das Gehirn versorgt wird.
  • Der Atem wird flacher und kann sogar aussetzen.
  • Der Hustenreflex versagt, weswegen röchelnde oder rasselnde Geräusche zu hören sind.
  • Oft wirken Sterbende ruhig, schläfrig und introvertiert.
  • Es kommt zur Bewusstseinstrübung.
  • Die Muskulatur erschlafft.
  • Augen und Wangen sinken ein.
  • Der Bereich um Nase und Mund wird blass, was als Todesdreieck bezeichnet wird.
  • An der Unterseite des Körpers bilden sich dunkle Flecken.

Wann erklären Ärzte einen Menschen für tot?

Das Sterben ist ein individueller Prozess, dessen Dauer stark von der Person und den Umständen abhängt. Wenn das Herz aufhört zu schlagen, tritt der medizinische Tod rasch ein. Die Sauerstoffreserven des Gehirns sind sehr gering. Bereits nach wenigen Minuten entstehen deswegen irreparable Schädigungen und die Großhirnrinde stirbt ab. Die Atmung und die unbewussten Reflexe fallen zunehmend aus. Genau das überprüfen die Mediziner, bevor sie einen Menschen für tot erklären. Von einem klinischen Tod wird gesprochen, wenn das Herz-Kreislauf-System versagt und ein Kreislaufstillstand eintritt. Sobald die lebensnotwendigen Funktionen endgültig versagen, gilt der Mensch als Tod.

Welcher Irrtum hält sich über das Sterben weiterhin?

Hartnäckig hält sich der Irrtum, dass der Sterbeprozess überaus schmerzhaft wäre. Doch das stimmt so nicht. Wer unter medizinischer Aufsicht stirbt, erhält in der Regel hochdosierte Schmerzmittel. Sie verhindern, dass der Mensch starken Schmerz empfindet.

Anders verhält es sich mit dem seelischen Schmerz. Dieser lässt sich mit Morphin nicht lindern, sondern höchstens mit dem Wirkstoff übertünchen.

Um seelische Schmerzen beim Sterben zu vermeiden, ist es wichtig, sich zu Lebzeiten mit dem Tod auseinanderzusetzen und das Beste aus dem Dasein zu machen und möglichst nicht im Streit mit wichtigen Menschen zu verscheiden..

Was passiert mit der Seele nach dem Tod?

Die Seele oder der Geist eines Menschen besitzt – nach gängiger Ansicht – Unsterblichkeit. Während wir die körperliche Hülle ablegen, besteht die Seele weiter. Einige Menschen glauben an die Reinkarnation, nach dem die Seele den toten Körper verlässt und in einen anderen Körper übergeht. Andere hingegen widersprechen diesem Prinzip und glauben nicht an die Existenz der Seele.

Inzwischen liefern Quantenphysiker jedoch theoretische Beweise, dass es eine Seele in Form von Energie gibt.

Diese Theorie folgt dem Energieerhaltungsprinzip. Dieses besagt, dass keine Energie verloren geht. Sie bleibt bestehen, aber nimmt eine andere Form an. Demnach würde die Energie des Menschen bzw. seine Seele den physischen Tod überstehen. Sie ist unsterblich und geht nur in eine andere Form über. Gerade das macht sie so wertvoll und verlangt, dass wir sie als unantastbar erachten.

Bestrebungen der digitalen Unsterblichkeit ((Un)sterblichkeit - Was hat es mit der digitalen Unsterblichkeit auf sich?) und des Transhumanismus ((Un)sterblichkeit: Lässt sich der Tod überwinden?) treten sie jedoch mit Füßen. Damit ist der Schritt zur „Unmenschlichkeit“ geebnet. Wenn man den Menschen nur als eine Ansammlung von Zellen betrachtet, die zu funktionieren haben, ist es im nächsten Schritt ein leichtes, ihn als ein "seelenloses Objekt" zu definieren, welches mit Hilfe eines elektronischen "Gehirn - (="Software") Reboots" verbessert werden sollte. (Quelle: Artikel über digitale Unsterblichkeit.)

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Photo by Manuel Nöbauer on Unsplash

Publiziert am
Nov 11, 2022
 in Kategorie:
Der Tod

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