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as passiert nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt die Menschen seit jeher, um die Angst vor dem Tod zu bekämpfen und am möglichst ewigen Leben zu arbeiten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Einige glauben daran, dass mit dem Tod alles aus ist. Das Leben ist vorbei und eine Seele gibt es nicht. Die Existenz des Einzelnen ist ausgelöscht. Doch, stimmt das? Schauen wir uns die Zeit nach dem Sterbeprozess und ein Fortbestehen der Seele näher an!

Ein Mensch ist gestorben: Und was jetzt?

Mit dem Tod ist nicht alles vorbei. Das zeigt der Körper ganz deutlich. In früheren Zeiten verwirrte dies die Menschen, was sie zu einem Volksglauben wie dem Vampirismus anstiftete. Sobald der menschliche Organismus tot ist, starten umfangreiche Zersetzungsprozesse. Sie leiten den Abbau von organischen Substanzen ein, wofür wiederum die körpereigene Mikroorganismen (Bakterien und Pilze) sorgen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies auch Verwesung genannt. Damit gehört sie zu den sicheren Todesanzeichen bei einem Leichenfund.

Mit dem Tod setzen die Stoffwechselprozesse aus. Die Muskeln verhärten sich und die Leichenstarre tritt ein. Nach rund 24 bis 48 Stunden löst sich die Leichenstarre wieder und der Prozess der Autolyse beginnt. Autolyse ist die Selbstauflösung abgestorbener Körperzellen mithilfe von Enzymen. Die Verwesung erfolgt in Form von mehreren Stadien. Sie laufen in der Regel nacheinander ab. Manchmal geschieht dies parallel. Die Verwesung ist ein äußerlicher Prozess, welcher an der Körperoberfläche stattfindet. Sauerstoff ist daran ebenso beteiligt wie Mikroorganismen und äußere Faktoren wie Insekten, Würmer und Larven. Wie lange die Verwesung dauert, hängt von unterschiedlichsten Umständen ab:

  • Je besser die Sauerstoffzufuhr, desto schneller der Verwesungsverlauf.
  • Wärme beschleunigt die Verwesung und Kälte hat einen gegenteiligen Effekt.
  • Je sandiger und saurer der Boden, desto rascher erfolgt die Verwesung.

Demnach dauert die Verwesung der Leiche im Grab länger, da das Erdreich kühl und die Sauerstoffzufuhr limitiert ist. Bis der tote Körper im Sarg unter der Erde verwest ist, können zwei Jahrzehnte und mehr vergehen. Friedhofsgärtnereien legen gezielt Mischböden auf Grabanlagen an, um die Verwesungszeit zu beeinflussen.

Der Körper stirbt, aber ist die Seele unsterblich?

Der Körper ist also nicht unsterblich, was auch mit den Vorstellungen vieler Weltreligionen einhergeht. Er verfällt bzw. verwest mit der Zeit. Für die Menschen im Alten Ägypten war dies eine grauenvolle Vorstellung. Sie mumifizierten ihre Liebsten, um auf diese Weise ihr Fortleben im Jenseits sicherzustellen. In anderen Kulturen wurde und wird dem Körper keine große Bedeutung zugemessen. Der tibetische Buddhismus kennt die Himmelbestattung. Hierfür wird der Körper des Verstorbenen zerteilt und den Geiern zum Fraß überlassen. Die großen Greifvögel bringen den Toten so ins Bardo und damit in eine Zone zwischen dem Tod und der Reinkarnation.

Unappetitlich?

Dann lösen wir uns an dieser Stelle vom Körper und kommen zur Seele. Hat sie ein ewiges Leben? Viele Atheisten meinen nein. Sie bezweifeln, dass ein Mensch eine Seele oder einen Geist hat. Dementsprechend kann sie nach dem Tod einer Person auch nicht fortbestehen. Stattdessen gibt es nur die physische Existenz. Andere Atheisten und Vertreter unterschiedlicher Weltreligionen sind allerdings von dem Bestehen der Seele überzeugt. Sie wird von einigen Wissenschaftler auch als energetische Materie bezeichnet.

Das Fortbestehen der Seele

Die Quantenphysik, Biochemie und Neurologie setzen sich – frei von jedem Esoterikvorwurf – bereits seit längerem mit der Seele und energetischen Feldern auseinander. Einige Wissenschaftler glauben fest an den „Quantenzustand des Geistes“.  Sie stellen die These auf: „Die Eigenschaften des Geistigen entsprechen haargenau denjenigen Charakteristika, die die äußerst rätselhaften und wunderlichen Erscheinungen der Quantenwelt auszeichnen.“ Neuere Experimente der Physik offenbaren, dass es sich die Naturwissenschaftler über Jahrzehnte hinweg zu einfach machten. Sie wollten die Welt frei von Kuriositäten sehen. Doch inzwischen ist der Dualismus keine Forschungsrichtung mehr, die belächelt wird.

Der britische Kernphysiker und Molekularbiologe Jeremy Hayward von der Universität Cambridge schämt sich nicht für seine Meinung und fügt an, dass es vielen seiner Kollegen ähnlich geht: „Manche durchaus noch der wissenschaftlichen Hauptströmung angehörende Wissenschaftler scheuen sich nicht mehr, offen zu sagen, dass das Bewusstsein neben Raum, Zeit, Materie und Energie eines der Grundelemente der Welt sein könnte.“

Er vermutet, dass das Bewusstsein eines Menschen vielleicht grundlegender als Raum und Zeit ist.

Thesen wie diese beeinflussen das Weltbild nachhaltig. Mit ihnen sind Vorstellungen von dem Leben nach dem Tod bzw. der unsterblichen Seele mit den Naturwissenschaften verknüpfbar.

Nahtoderlebnisse als Zeugnis für die Unsterblichkeit der Seele

Bei Nahtoderlebnissen hat der Betroffene eine außerkörperliche Erfahrung. Die Seele entweicht dem physischen Körper. Sie schwebt über den Ereignissen und beobachtet unsichtbar das Geschehen. Einige Betroffene haben eine Art Tunnel gesehen und fühlen sich von ihm angezogen. An dem Ende sind oft ein blendendes Licht und ein Gefühl der kompromisslosen Liebe.

Zweifler an den Nahtoderlebnissen und an der Existenz der Seele begründen die Nahtoderfahrungen mit Abläufen im Gehirn. In der Tat findet ein neurologisches Feuerwerk statt, doch das schließt das Vorhandensein einer Seele nicht aus.

Mit dem Tod ist nicht alles vorbei. Vielleicht ist es vielmehr der Anfang von etwas Neuem und einem Sein auf einer anderen Ebene, denn die menschliche Energie kann nicht verloren gehen.

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Photo by Jill Dimond on Unsplash

Publiziert am
Oct 11, 2021
 in Kategorie:
Der Tod

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